Erster Klima- und Nachhaltigkeitsstammtisch für Unternehmen

Kreis lädt zum Auftakttreffen ein

In vielen Unternehmen sind die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit bzw. Sustainability und Anpassung an Klimafolgen eigene Bereiche des Managements, und das aus gutem Grund: Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, müssen Unternehmen auf die zahlreichen Herausforderungen der Zeit kluge Antworten finden. Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen in Zeiten der Energiewende? Wie können sie die Effekte des Klimawandels abfedern und welche Finanzierungsoptionen gibt es für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen? – Für Fragen wie diese lädt das Klimaschutzmanagement der Kreisverwaltung zu einem neuen Stammtisch für Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke ein.

Firmen im Kreisgebiet haben bereits Personalstellen wie Klimaschutzbeauftragte oder Nachhaltigkeitsmanager*innen geschaffen, andere planen das oder bauen das Thema anderweitig in ihre Arbeit ein. Der „Klima- & Nachhaltigkeitsstammtisch für Unternehmen“ bietet ihnen die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, auszutauschen und auch mit dem kommunalen Klimaschutz ins Gespräch zu kommen – denn auch von dort gibt es wertvolle Tipps, Infos und Kontakte zu dem Thema.

Zum Start lädt der Kreis zu einem Kennenlernen am Donnerstag, den 30. November von 9 bis 11 Uhr in den großen Konferenzraum von StartMIndenUP (Simeonscarré 2, 2. OG, 32423 Minden) ein.

Zukünftig sind auch kurze, effiziente Meetings per Videokonferenz zwischen den Alltagsaufgaben denkbar. Themen für den Unternehmensstammtisch sind zum Beispiel Infos zu aktuellen Förderprogrammen von der Bundesebene bis zu lokalen Förderungen, die Herausforderungen in den Branchen und die Vorstellung von Best-Practice Beispielen untereinander. Beim ersten Treffen sind die Unternehmen eingeladen, selbst die weitere Struktur, Wünsche und Bedarfe für die Inhalte des Stammtischs mit zu verabreden. Gerne kann es zukünftig gemeinsame Aktionen, Input von Experten zu besonderen Schwerpunkten oder gegenseitige Unternehmensbesuche geben. Eine Anmeldung ist per E-Mail bis zum 24. November an klimaschutz@minden-luebbecke.de möglich.

Minden-Lübbecke gehört als Teil von Ostwestfalen-Lippe zu einer der stärksten deutschen Wirtschaftsregionen. Die weit über 20.000 Betriebe im Mühlenkreis bilden dabei einen breiten Branchenmix aus bekannten Großunternehmen und leistungsstarken Mittelständlern, die für Stabilität und Innovationskraft stehen. OWL ist ein Standort zahlreicher Unternehmen, die innovative Lösungen anbieten oder selbst im Bereich der Umweltwirtschaft tätig sind. Der Wirtschaftssektor mit Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie hat mit rund 37% im Kreis Minden-Lübbecke den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen im Kreisgebiet. Den Unternehmen kommt für den Klimaschutz im Mühlenkreis daher eine entscheidende Rolle zu. Auf der anderen Seite ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, Klimarisiken durch Überschwemmungen, Dürre oder Hitze für die eigene Unternehmensbranche und Wertschöpfungskette zu kennen und die Resilienz des Unternehmens mit Blick auf die Klimawandelfolgen zu stärken.

Info zur Klimaoffensive:

Anfang 2021 wurde die Klimaoffensive für den Kreis Minden-Lübbecke beschlossen. Mit der Klimaoffensive hat sich der Kreis Minden-Lübbecke eigene Klimaschutzziele gesetzt. Die Maßnahme „Klima- & Nachhaltigkeitsstammtisch für Unternehmen“ wurde bei der Weiterentwicklung 2022 in das Handlungsfeld Vernetzung und Kommunikation aufgenommen.

Veranstaltungsreihe »Wärmewende im Altbau« im Mühlenkreis

Drei kostenlose Vorträge zur energetischen Altbausanierung

Steigende Energiekosten treffen besonders die Eigentümer*innen von alten Gebäuden. Fehlende oder unzureichende Dämmung, alte Fenster und ineffiziente Heizungsanlagen treiben den Wärmebedarf eines alten und unsanierten Gebäudes in die Höhe. Langfristig hilft hier nur eine Komplettsanierung oder zumindest der Austausch bzw. Sanierung einzelner, besonders wirksamer Komponenten.

„Fast ein Drittel der Treibhausgasemissionen im Kreis Minden-Lübbecke entstammen den privaten Haushalten. Die energetische Sanierung im Wärmesektor ist deshalb eines der zentralen Themen für eine erfolgreiche Klimaschutzarbeit“ sagt Klimaschutzmanagerin des Kreises Minden-Lübbecke Pia Driftmann.

Ein wichtiger Bestandteil für die lokale Wärmewende im Altbau ist die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW. Vom Standort an der Portastraße in Minden ist die Energieberatung Ansprechpartnerin für alle Menschen im Mühlenkreis zu den Themen Dämmung, Heizungstausch und Förderungen. „Das Thema Sanierung vom eigenen Altbau verunsichert viele Menschen. Wir beraten gerne zu allen Fragen“ so Kerstin Pahnke, Energieberaterin der Verbraucherzentrale.

Wie die nachhaltige energetische Sanierung eines Altbaus funktioniert, wie auch der Einsatz moderner Heiztechnik realisierbar ist und wie ein solches Vorhaben am Ende finanziert werden kann, wird in der dreiteiligen Seminarreihe „Wärmewende im Altbau“ dargestellt.

Die Vortragsreihe wird vom Netzwerk ALTBAUNEU Kreis Minden-Lübbecke in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden organisiert. Die Referentinnen sind Fachexpertinnen vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik in Kassel und werden bei den drei stattfindenden Veranstaltungen jeweils ab 18 Uhr zu verschiedenen Aspekten der Wärmewende in Altbauten vortragen. Nach den etwa einstündigen Vorträgen ist ausreichend Zeit für Rückfragen. Hier stehen als weitere Experten die Energieberater*innen der Verbraucherzentrale NRW aus Minden zur Verfügung. Die Vorträge sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich. Der Einlass ist jeweils um 17.30 Uhr. Das Angebot richtet sich an Hauseigentümer*innen aus dem ganzen Kreisgebiet.

„Wir freuen uns, dass wir mithilfe der Kampagne ALTBAUNEU diese bewährte Vortragsreihe im Kreis veranstalten können und somit den Menschen im Mühlenkreis das Thema näherbringen dürfen“, freut sich Pia Driftmann. „Jede Sanierung beginnt mit ausreichend Informationen. Dafür bietet die Vortragsreihe einen sehr guten Überblick und Einstieg“, ergänzt Kerstin Pahnke.

Folgende Themenschwerpunkte werden in den einzelnen Terminen angeboten:

Am 17. Oktober wird sich Referentin Annika Eisenträger in der Sekundarschule Petershagen in Lahde den Themen Dämmung (Arten, Möglichkeiten, Nachhaltigkeit), energetische Sanierung und bauphysikalische Probleme (Schimmel, Dampfdiffusion) widmen.

Am 24. Oktober wird Dr. Anna Cadenbach in der Begegnungsstätte Wehdem/Stemwede zu Heizungssystemen referieren und dabei besonders auf die Arten und Funktionsweisen von Wärmepumpen sowie deren Realisierung im Altbau eingehen. Weiterhin wird das Thema der Hybridheizung in den Blick genommen.

Zum Abschluss der Vortragsreihe am 2. November wird Alwina Kaiser in der Wandelhalle in Bad Oeynhausen zu Kosten und Förderung einer Sanierung vortragen. Hier werden die zu erwartenden Gesamtkosten einer energetischen Sanierung, die verschiedenen Fördermöglichkeiten und die nach Abschluss einer Sanierung zu kalkulierenden laufenden Kosten und Amortisierungszeiten an konkreten Beispielen vorgestellt.

 

Hintergrund zum Projekt ALTBAUNEU:

Die gemeinsame Initiative ALTBAUNEU von Kommunen und Kreisen in NRW unterstützt die teilnehmenden Regionen bei der Beratung ihrer Bürgerinnen und Bürger zur sinnvollen Umsetzung von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung. Zentrales Element des Projektes ist ein Internetportal, auf dem über Sanierungsthemen, Fördermöglichkeiten und Veranstaltungen informiert wird. Außerdem gibt es eine Expertendatenbank mit regionalen Handwerkern, Energieberatern und Architekten. Das Projekt wird von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate unterstützt und von der Verbraucherzentrale NRW sowie dem Handwerk in NRW begleitet. Webseite: https://www.alt-bau-neu.de/kreis-minden-luebbecke/. Im Kreis Minden-Lübbecke wird die Kampagne vom Klimaschutzmanagement des Kreises Minden-Lübbecke umgesetzt (klimaschutz@minden-luebbecke.de).